Ganz in der Nähe von St. Veit a. d. Glan erhebt sich ein riesiger Kalksteinfelsen, auf dem die bekannte Burg Hochosterwitz thront. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg im Jahr 860, als man mehrere Höfe an das Bistum Salzburg verschenkte, darunter befand sich auch ein Hof bei Osterwitz.
Zu Beginn war die Anlage, die auch immer wieder einen Zufluchtsort für die Bevölkerung darstellte, im Besitz des Grafen Zeizolf von Spanheim, der auch als erster Schenk von Osterwitz bekannt war. Lange blieb die Burg im Eigentum der Familie, bis sie schließlich im Jahr 1478 an König Friedrich III. zurückfiel. 1541 überschrieb Kaiser Ferdinand I die Pfandrechte dann an Christoph Khevenhüller von Aichelberg, da dieser ihn im Krieg gegen die Türken unterstützt hatte. Nach dessen Tod ging das Pfandrecht an seinen Sohn Johann V., der anordnete, dass am Fuße des Burgbergs ein Herrschaftshaus errichtet werden solle. Da Johann V. Khevenhüller aber auch einen Wohnsitz in Spanien hatte, trat er das Pfandrecht an Georg Khevenhüller, seinen Cousin, ab.
14 Burgtore: Das Wahrzeichen von Hochosterwitz
Bekannt ist die Burg Hochosterwitz vor allem für ihre 14 Burgtore, die die Burg uneinnehmbar machten, da die Gegner jedes dieser Tore erst erobern mussten, dabei aber Angriffen von allen Seiten ausgesetzt waren. Dass man dabei an alles dachte, zeigt zum Beispiel die Verteilung der verschiedenen Feuerstellen, die zum Abfeuern von Kanonen benötigt wurden. Dasselbe galt auch für das Bereitstellen von Wasser, um Brände zu verhindern. Einige dieser Wasserbehälter sind auch heute noch erhalten und im Burghof aufgestellt.
Bekannte Sage: Die Maultasch vor Hochosterwitz
Als die Gräfin von Tirol, Frau Margareta Maultasch, gemeinsam mit dem Kriegsvolk die Drau hinunterzog, flüchteten viele in die Burg Hochosterwitz, die sich stark und mächtig auf einem hohen Felsen erhob. Da die Eroberung der Burg nicht möglich war, belagerte Margareta Maultasch die Veste und besetzte zudem das Land um die Burg, sodass niemand mehr hinein bzw. hinaus konnte. Ihr Gedanke war, dass der Hunger den Adel zu einer Übergabe zwingen würde. Tatsächlich hatte man auf der Burg schließlich keine Lebensmittel mehr und die Leute begannen vor Hunger sogar Katzen und Hunde zu schlachten. Schließlich gab es auf der Burg nur noch zwei Vierling Roggen und einen mageren Stier, sodass Schenk von Osterwitz sich eine List überlegte. Er ließ den noch vorhandenen Stier schlachten, schüttete in die Haut des Tieres den Roggen und stürzte ihn dann über den Berg hinunter, so als hätten sie ausreichend zu essen. Daraufhin hob Frau Maultasch die Belagerung auf, befahl jedoch einem Soldaten, eine Sturmhaube voll Erde auf dem Feld gegenüber der Burg auszuschütten. Im Laufe der Zeit entstand daraus ein kleiner Hügel, der auch heute noch als Maultaschhügel bekannt ist. Georg Khevenhüller ließ später dort auch eine Säule mit einem Bild von Margareta Maultasch errichten.
Lesestoff*:
August M. Zoebl: Burg Hochosterwitz: Deutsch - Englisch. Leykam, 2023.
Ulich Grossmann: Hochosterwitz (Burgen, Schlösser und Wehrbauten in Mitteleuropa, Band 26). Schnell & Steiner 2011.
Andreas Pittler: Kärntner Ritterspiel: Kriminalroman. Gmeiner-Verlag 2024.
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