Ich gehe gerne. Ich gehe viel. Das Gehen ist ein gutes Kontrastprogramm zu meiner sonst sehr kopflastigen Arbeit. Und es macht etwas mit einem. Katherine May hat das sehr schön in ihrem Buch "Der Zauber der Welt" beschrieben: "Wenn ich spazieren gehe, durchlaufe ich drei Phasen des Erlebens. Die erste betrifft meine Haut, sie ist die unmittelbare Sinneserfahrung, die häufig sagt, dass es irgendwo zwickt oder drückt. In dieser Phase bleibe ich immer wieder stehen, um irgendetwas zurechtzuzuppeln. Wenn ich diese Phase erst mal hinter mich gebracht habe, treten diese Befindlichkeiten in den Hintergrund, und alle möglichen Gedanken, Ideen und Erkenntnisse knistern in meinem Kopf und ploppen auf. Wenn ich dann immer noch weiterlaufe, verblasst auch das und ich gelange in einen völlig anderen Geisteszustand, einen Ort jenseits aller Worte, an dem ich mich ganz ruhig und leer fühle."