Pflanzen begegnen uns nicht nur auf Wiesen oder in Wäldern, es gibt auch verschiedene Stätten, an denen sie gehegt und gepflegt werden.

Ein solcher Begegnungsort, an dem Natur und Mensch aufeinandertreffen, ist beispielsweise ein Irrgarten, der meist von schmalen Wegen und hohen Hecken geprägt ist. Wovor man sich in der Natur zumeist fürchtet - nämlich die Orientierung zu verlieren -, wird in einem Irrgarten zu einem ganz besonderen Erlebnis. Allerdings ist das Sich-Verirren nicht immer ganz so einfach, der Philosoph Walter Benjamin bezeichnete das Verloren-Gehen sogar als eigene Kunst. Daher sollte man sich, wenn man in einem Irrgarten unterwegs ist, vom Verstand lösen, denn nur dann kann das Verirren mit einer Art Traumzustand gleichgesetzt werden.

Ein bekannter Pflanzenort ist auch das Gewächshaus, das uns wie eine andere Welt erscheint. Gleich beim Eingang werden wir von einer sehr feuchten Wärme empfangen, dennoch fühlen wir hier so etwas wie Geborgenheit und fühlen uns wie in einer Blase, die uns Schutz bietet.

Sehr beliebte Rückzugsorte sind auch Parkanlagen, wobei das Wort "Park" vom mittellateinischen Begriff "parricus" abgeleitet wird, der soviel wie "Gehege" bedeutet. Zunächst bezeichnete man als Park einen abgezäunten Bereich, der zu Weidezwecken genutzt wurde, erst ab der Neuzeit wurden Parks dann auch künstlich angelegt. Heute ist ein Park vorwiegend ein Erholungsraum, um dem Chaos und dem Lärm der Großstadt entkommen zu können. 

Und dann gibt es natürlich noch die Gärten, die völlig zu Recht auch als Idyll bezeichnet werden. Alle, die einen eigenen Garten besitzen, wissen, wie viel Freude es bereiten kann, sein eigenes Stück "Land" zu kultivieren, um dann im Herbst Gemüse ernten zu können.

Wer nicht Besitzer eines eigenen Gartens sein sollte, dem empfehle ich einen Besuch im Botanischen Garten in Klagenfurt, um die faszinierende Pflanzenwelt kennenzulernen. Der Botanische Garten ist am Fuße des Kreuzbergls zu finden und beeindruckt die Besucher mit seiner Felskulisse, einer bezaubernden Wasserlandschaft mit Teich, Bach und Wasserfall sowie einem Bauerngarten und einem Sukkulentenquartier. Über kleine Brücken und schmale Wege spaziert man hier an den unterschiedlichsten Pflanzenarten aus aller Welt vorbei, man kann sich aber auch einfach nur ein ruhiges Plätzchen suchen, um die Umgebung auf sich wirken zu lassen oder ein Buch zu lesen. Für alle, die nicht nur durchatmen, fühlen und wahrnehmen wollen, bietet der Botanische Garten aber natürlich auch eine geballte Ladung an Wissen. Das beginnt bei den verschiedensten Beschriftungstexten, die neben den Pflanzen angebracht sind, und endet bei interessanten Vorträgen, die zweimal pro Monat mittwochs um 17 Uhr stattfinden.

ganzjährig geöffnet, Eintritt frei.

Von Mai bis September, täglich von 10 bis 16 Uhr, Juli und August bis 17 Uhr

Oktober bis April von Montag bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr, feiertags und bei Schnee geschlossen.

Konstanze Neubauer: Gärten des Jahres 2023: Die 50 schönsten Privatgärten.

Inga-Maria Richberg: Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt: Erfahrungsschatz vergangener Zeiten.

Claire Takacs: Dreamscapes: Traumgärten aus aller Welt.

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