Wasser übt auf viele von uns eine große Faszination aus. Bereits in unserer Kindheit liebten wir es, in Pfützen zu springen oder an Bächen zu spielen. Auch wenn wir auf der Suche nach einem Urlaubsziel sind, spielt das Wasser eine wesentliche Rolle. Viele von uns zieht es dann ans Meer, wo man bei langen Strandspaziergängen, beim Schwimmen oder Schnorcheln entspannen und neue Energie tanken kann. 

So wie das Element Erde wird auch das Element Wasser von der Lebenskraft angezogen. Im Gegensatz zur Erde bewegt sich das Wasser aber ununterbrochen und gewinnt dadurch noch zusätzlich an Lebenskraft. Außerdem ändert es auch ständig seinen Zustand: Es verdampft über dem Land und über dem Meer, steigt dann auf und bildet Wolken, bevor es als Regen, Schnee oder Hagel wieder zurück auf die Erde fällt. 

Teilweise versickert es dann in der Erde und kommt an einer anderen Stelle wieder als Quelle hervor. Aus einer Quelle entwickelt sich ein Bach oder Fluss und das Wasser gelangt schließlich wieder ins Meer zurück, wodurch sich der Kreislauf schließt. Auch wenn wir Wasser trinken, wird unser Körper mit neuer Lebenskraft erfüllt und unerwünschte Stoffe ausgespült. In einer Landschaft tritt Wasser entweder als stehendes oder als fließendes Gewässer in Erscheinung. Eingefasst wird das Wasser hier vom Element Erde, das beispielsweise bei einem Bach oder Fluss im Uferbereich wirkt. Dort überschneiden sich dann die Kraftfelder, wodurch auch die Lebenskraft der angrenzenden Landschaft erhöht wird. Der Uferbereich eines Flusses oder Baches ist daher sehr gut zum Kraftortbaden geeignet, vor allem dann, wenn zwei Wasserläufe zusammenfließen. Allerdings sollte man sich eine Stelle aussuchen, wo der Fluss nicht direkt auf einen zufließt, da die Energie dort zu stark ist. Dasselbe gilt auch für eine Insel in einem Fluss oder einen Felsen. Generell sind Orte, die sich in der Nähe eines sehr stark bewegten Gewässers befinden, für dauerhafte Aufenthalte eher ungeeignet, da aufgrund der hohen Energie Emotionen geweckt werden könnten.

Wählt man ein Flussufer zum Kraftortbaden aus, so sollte man darauf achten, dass die Vorderseite des Körpers in Richtung Wasser zeigt, da die belebende Wirkung des Wassers dann sehr gut aufgenommen werden kann. Ebenso empfehlenswert sind Plätze, an denen neben dem Flussufer auch noch andere Elemente der Landschaft zu finden sind, wie zum Beispiel ein Baum oder ein Felsen. Wenn ihr im Liegen Kraftortbaden wollt, so legt ihr euch am besten parallel zum Fluss, wobei der Kopf entgegen der Fließrichtung positioniert sein sollte. Taucht zuvor auch eure Hände ins Wasser und benetzt damit eure Stirn, um euch auf diese Weise mit der Qualität des Ortes zu verbinden. Bei warmem Wetter kann man auch mit den Füßen ins Wasser gehen, da das gleichzeitig auch den Stoffwechsel anregt. Richtet dann eure Aufmerksamkeit auf die Umgebung und nehmt die Geräusche wahr. Anschließend richtet eure Konzentration auf den Körper und stellt euch dabei vor, wie die Kraft des Wassers zu euch strömt und sich dann über die Meridiane im Körper ausbreitet und diesen erhellt. Verweilt eine Zeit lang in dieser Position, atmet dann tief durch und kehrt dann mit eurer Aufmerksamkeit wieder zum Fluss zurück.

In hohen Lagen sammelt sich Schnee, der sich dann zu bläulichem oder grünlichem Gletschereis formt. Mit der Gletscherzunge wird das Eis dann abwärts geschoben, bis es auf niedriger Höhe endet. Aufgrund der steigenden Temperaturen schmilzt das Eis und auf der Gletscherzunge wird Geröll abgelagert. Wenn sich unter dem Eis Schmelzwasser ansammelt, so tritt es aus einem sogenannten Gletschertor aus. Gletscher verfügen über eine hohe geomantische Qualität, einerseits weil sie in sehr hohen Lagen zu finden sind, andererseits durch das Wasserelement, das Tag für Tag die Kraft der Sonne aufnimmt. In einem Gletscher treffen unterschiedliche Landschaftselemente wie Gestein, Wasser und Eis aufeinander und ziehen sehr viel Vitalkraft an. In der Nähe eines Gletschers können somit die Gedanken sehr gut zur Ruhe kommen und es sind Orte, die auch für die Meditation bestens geeignet sind. 

Bäche schlängeln sich wie feine Adern durch die Landschaft und an ihren Ufern können zahlreiche Pflanzen gedeihen. Bachläufe sind daher besonders belebende Landschaftselemente, in denen sich überdurchschnittlich viel Lebenskraft ansammeln kann. Vom Bach aus gelangt diese Kraft dann in die Umgebung, daher sollte ein Wohnhaus auch nie in Bachnähe stehen bzw. sollte auch kein Bach direkt auf ein Haus zufließen, da dadurch eine sehr unruhige Atmosphäre entsteht. Bäche fließen durch Landschaften, in denen unterschiedliche geomantische Kraftpunkte zu finden sind, daher ändert sich die Wasserqualität auch immer wieder. Wenn das Wasser über einen Bereich fließt, an dem die Erdstrahlung stark erhöht ist, so ist das Wasser für den menschlichen Gebrauch nicht mehr geeignet. Fließt es aber durch einen kosmischen Kraftpunkt, so erhält es eine aufbauende Qualität. 

Verglichen mit einem Bach ist das Lebenskraft-Niveau eines Flusses um einiges höher, sodass auch das angrenzende Land davon beeinflusst wird. Daher werden große Landschaftsabschnitte von einem Fluss geprägt, während ein Bach nur für einen kleinen Bereich von Bedeutung ist. Aufgrund ihrer Lebenskraft haben Flüsse eine reinigende Wirkung. Einerseits tragen sie die Lebenskraft in die Landschaft, andererseits nehmen sie aber auch die gebrauchte Kraft aus der Landschaft auf. Flüsse eignen sich daher sehr gut zum Erholen und Spazierengehen, allerdings sollte man im zentralen Kraftstrom nicht zu lange verweilen. 

Ein Wasserfall stellt einen sehr starken Vitalkraftpunkt in der Landschaft dar. Im Fall wird das Wasser beschleunigt, bevor es dann auf eine Oberfläche prallt. Vor allem der untere Bereich des Wasserfalls weist eine sehr große Kraft auf, daher ist es nicht ratsam, an einem Wasserfall zu wohnen, da dies innere Unruhe zur Folge hätte. Wasserfälle eignen sich aber sehr gut für kürzere Aufenthalte, da man in dieser Zeit viel Lebenskraft tanken kann. 

Sammelt sich Grund- bzw. Oberflächenwasser in einer Vertiefung, so entstehen dadurch kleine Seen, die dann einen Kraftpunkt in der Landschaft bilden. Vor allem der Uferbereich verfügt dann über eine erhöhte Vitalkraft, wodurch auch unterschiedlichste Pflanzen hier gedeihen können. Wird das Wasser vom Wind bewegt, kann sich auch im Wasser Lebenskraft anreichern, sodass kleine Seen meist eine ganz besondere Ausstrahlungskraft besitzen. Solche Plätze eignen sich besonders gut zum Meditieren, befindet sich der See östlich, nordöstlich bzw. nördlich eines Hauses, so ist der Platz auch zum Wohnen bestens geeignet.

Auch ein Seeufer stellt einen sehr starken Landschaftsbereich dar, da man hier verschiedenste belebende Landschaftselemente vorfindet, wie zum Beispiel Steine, Bäume oder Felsen. Ein See stellt ein großes Lebenskraftfeld dar, wird die Oberfläche noch zusätzlich vom Wind bewegt, so kann sich noch weitere Vitalkraft anreichern. Besonders stark ist das Kraftfeld dann am Ufer, da es sich hier mit dem des Landes überlagert. Baden wir nun in einem See, so kann unser Körper die Kraft des Wassers aufnehmen und wird gestärkt. Schwimmen in einem See stellt also gewissermaßen auch eine Art von Kraftortbaden dar. 

Moore sind Feuchtgebiete, die über eine stille Yin-Kraft verfügen. Gleichzeitig wird das Wasser auch vom Erdelement geprägt. Durch den Übergang vom Land zum Moor sammelt sich Vitalkraft an, wobei vor allem die Uferbereiche eine sehr belebende Wirkung haben. Für alte Kulturen stellten Moore einen heiligen Ort dar, wo sie auch in speziellen Zeremonien die Natur verehrten. Aber auch heute noch lohnt sich der Besuch eines Moores, vor allem dann, wenn man seine Gedanken beruhigen möchte. 

Einen ganz speziellen Kraftort stellt ein See in einem Wald dar. Bereits wenn man das Wasser durch die Bäume glitzern sieht, kann man die ganz besondere Kraft und Ausstrahlung des Ortes spüren. Auch hier konzentriert sich sehr viel Lebenskraft im Uferbereich, da hier das Kraftfeld des Sees auf das Kraftfeld des Waldes trifft. Das Ufer eines Waldsees ist daher ideal zum Kraftortbaden geeignet, um die einzigartige Atmosphäre in sich aufzunehmen und neue Energie für den Alltag zu schöpfen. 

Bergseen strahlen eine ganz besondere Atmosphäre aus und ähneln beinahe einer Oase in der Wüste. Die Kraft, die von einem Bergsee ausgeht, kann dann sogar einen größeren Bereich der Landschaft prägen, sodass man in der Umgebung meist auch weitere geomantische Kraftpunkte vorfindet, die neben einer starken Vitalkraft auch über kosmische Qualitäten verfügen.

Jennie Appel und Dirk Grosser: Kraftort Natur. Wurzeln entdecken, Ruhe finden, Wachstum erleben.

Jürgen Wolf: Handbuch für Kraftorte: Möglichkeiten Dir selbst zu begegnen.

Guntram Stoehr: Die Natur als Kraftort: Heilsame Plätze erspüren und ihre Energie erfahren.

Anita Maas: Dein Natur-Retreat: Mit den vier Elementen zu innerer Ruhe und Kraft finden.

Jürgen Wagner: Seinen Kraftort finden und erleben: Ein kleiner Ratgeber.

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