Eine der ungewöhnlichsten Landschaften Irlands ist wohl der Burren, eine paradoxe Landschaft, eine Welt aus Kalk, die wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint.
Früher bedeckten hier Kiefer- und Haselwälder das Land, dann aber begannen die Bauern, diese abzuholzen, wodurch schließlich die Kalksteinwüste entstand. Die Landschaft des Burren erscheint auf den ersten Blick öde zu sein, in Wirklichkeit ist sie aber eine botanische Wunderwelt und eine Fundgrube für unterschiedlichste Pflanzen. Wenn man sich damit auseinandersetzt, so erkennt man, wie vielschichtig diese Gegend ist und auch wie man mit einer Naturlandschaft leben kann, anstatt sie zu beherrschen. Zudem trifft man hier auf zahlreiche Dolmen, Begräbnisstätten von Steinzeitmenschen, die ganz in der Nähe von Ruinen und Burgen liegen.
Sehr bekannt ist beispielsweise die Megalithanlage Poulnabrone Dolmen, ein 1,80 Meter hohes Portalgrab, das auch deutlich macht, mit welcher Ehrfurcht man die Toten damals in Irland bestattete. Inmitten des Burren wurde zudem die Corcomroe Abbey erbaut, die heute ein Lost Place ist und vorwiegend von Vögeln "bewohnt" wird. Vom Burren aus ist es auch nicht allzu weit zu den Cliffs of Moher, die wohl bei keinem Irlandbesuch fehlen sollten.
Turloughs oder temporäre Seen
Geformt wurde die Kalksteinlandschaft des Burren schon vor Millionen von Jahren, was für die Bauern zu einer sehr beschwerlichen Landwirtschaft führte. Die Rinder grasen hier in der kalten Jahreszeit auf den Hügeln, was auch als "Winterage" bezeichnet wird. Dadurch wird der Boden von Gräsern befreit, sodass im Frühjahr die Pflanzen wieder gedeihen können. Eine weitere Besonderheit sind die Wildziegen, die hier leben und auch unter dem Namen Old Irish Gold bekannt sind, bzw. die temporären Seen oder Turloughs. Nach starken Regenfällen staut sich das Wasser dann in unterirdischen Höhlen, sodass Vertiefungen, die scheinbar trocken sind, zu Seen werden.
Unterwegs am Burren Way
Durch die karge Landschaft führt außerdem ein sehr empfehlenswerter Wanderweg, der sogenannte Burren Way, der in der Ortschaft Lahinch beginnt und bis nach Corofin führt. Auf der 114 Kilometer langen Tour taucht man ein in die faszinierende Schönheit dieses Ortes und die ungewöhnliche Kalksteinlandschaft, kann die traditionelle irische Musik genießen und mehr über die faszinierende Besiedlungsgeschichte erfahren.
Weitere Wandermöglichkeiten im Burren
- Ballyvaughan Wood Loop (ungefähr acht Kilometer, leicht)
- Carran Turlough Loop (etwa fünf Kilometer, leicht)
- Caher Valley Loop (ca. 14,5 Kilometer, moderat)
- Carron Loop Walk (neun Kilometer, schwierig)
Außerdem werden im Nationalpark Burren auch kostenlose Führungen angeboten, die sich auf spezielle Themen konzentrieren, wie z.B. Archäologie oder Geologie.
Unterkunftsmöglichkeiten*:
Dubhlinn House: Ein B&B in Doolin nur neun Kilometer von den Cliffs of Moher entfernt. Sehr gutes Frühstück.
Ardilaun Guesthouse: Sehr idyllisch am Fluss Fergus gelegen, Ennis ist zu Fuß in 30 Minuten erreichbar.
Coastal View House: Direkt am Wild Atlantic Way, ganz in der Nähe sind auch Restaurants und Pubs zu finden.
Bus-Service in den Burren
Von Corrofin aus gibt es einen gratis Shuttlebus, der direkt in den Burren-Nationalpark fährt. Er verkehrt täglich von Mai bis August, die genaue Route kann hier heruntergeladen werden.
Lesestoff*:
Richard Gardner: Sehnsucht Irland: Mystische Insel im Atlantik
Christopher Somerville: Reisehandbuch Irland: Der ultimative Reiseführer mit über 500 Adressen und praktischer Faltkarte
Ernst-Otto Luthard: Irland - Ein Premium***-Bildband in stabilem Schmuckschuber mit 244 Seiten und über 335 Abbildungen
Ernst-Otto Luthard: Mythen & Legenden - Irland - Ein hochwertiger Fotoband mit 240 Bildern
Video über den Burren:
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