/Denkwege./ Der Flug der Kraniche

Es ist ein einzigartiges Naturschauspiel: Der Herbstzug der Kraniche, die in dieser Jahreszeit in ihre Winterquartiere ziehen. Seit jeher gelten sie als Vögel des Glücks, als Symbol für das Gute. In der griechischen Mythologie ordnete man die Kraniche dem Frühlingsboten Hermes, der Fruchtbarkeitsgöttin Demter und dem Sonnengott Apollon zu und sie stehen für Weisheit, Wahrhaftigkeit, Treue sowie den Kreislauf des Lebens. 

Außerdem glaubte man früher, dass die Vögel 1000 Jahre leben und immer wieder in die gleiche Brutstätte zurückkehren würden. In fernöstlichen Kulturen faltet man die Vögel auch aus Papier und verschenkt sie als Glücksbringer bzw. als Symbol für Frieden und Harmonie.

Eines ist auf jeden Fall gewiss: Wer einmal den Flug der Glücksboten beobachtet hat, weiß, dass sie das Herz berühren können. Sie kündigen nicht nur den Herbst und den nahenden Winter an, sondern sind auch immer Boten des Frühlings, die uns die Gewissheit vermitteln, dass alles so kommt, wie es kommen soll.

Lesestoff*:

Bernhard Weßling: Der Ruf der Kraniche: Expeditionen in eine geheimnisvolle Welt