Die Tiebelquellen - Energietankstelle und mystischer Kraftort

Wir starten unsere Wanderung beim Gemeindeamt in Himmelberg und werden gleich nach den ersten Metern von einer angenehmen Ruhe umgeben. Nur wir und das Rauschen von Wasser, Grüntöne in allen Varianten und das Zirpen der Vögel. Wir gehen weiter, spazieren an alten Bauernhäusern vorbei und fragen uns, welche Geschichten sie wohl zu erzählen haben. Zeitenweise trägst du einen Regenschirm, um dich vor der Sonne zu schützen, wie es dir der Arzt geraten hat, wir lachen und machen Fotos davon und du sagst, du hättest schon lange nicht mehr so zufrieden ausgesehen.

 

Und dann: Eintauchen in einen geheimnisvollen Wald, in dem das Wasser die Hauptrolle spielt. Von den Ästen der Bäume hängen Waldgeister und Engelfiguren markieren den Eingang in eine andere Welt. Es ist fast so, als würden sich Elfen oder Feen im Geäst verstecken und die Bäume uns Legenden aus früheren Zeiten zuraunen.

Mythen und Sagen

Lange Zeit blieb das Ursprungsgebiet mit seinen unzähligen Quellen für die Bevölkerung ein großes Rätsel und viele vermuteten, dass sich in der Gegend des Präkowabergs ein unterirdischer See befand. Eine Sage berichtet, dass immer wenn ein herrschaftlicher Beamter oder ein sogenannter Pfleger, der ein bedeutendes Mal im Gesicht hatte, und ein Bauer zur gleichen Zeit im Besitz zweier schwarzer Stiere waren, die Tiebel ausbrechen und ganz Himmelberg überfluten würde. Außerdem glaubte man, dass auch Gnesau einmal versinken und die Stadt Feldkirchen im Sand ersticken würde, wenn der Himmelberger Pfleger nur mehr ein Paar Ochsen besäße.

Sensibler Lebensraum

Quellen sind äußerst sensible Lebensräume und bieten Pflanzen und Tieren sehr regelmäßige Lebensbedingungen. In der Umgebung der Quellen sind oft sumpfige Quellfluren zu finden, wobei vor allem die Echte Brunnenkresse bzw. das Bittere Schaumkraut weit verbreitet sind. Zudem ist im Quellbereich der Tiebel im Frühling auch das sogenannte gefleckte Knabenkraut zu finden.

Nutzung der Wasserkraft

Aufgrund ihrer hohen Wasserausschüttung spielten die Tiebelquellen für die Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte des gesamten Tales eine wesentliche Rolle. Daher entwickelte sich hier auch schon sehr früh ein gut gehendes Sensen- und Pfannenschmiedewesen, wobei die Sensen im 18. Jahrhundert in Gesamteuropa ausgeliefert wurden. Außerdem waren hier auch unzählige Mühlen zu finden, von denen allerdings nur mehr die "Mehlteurer Mühle" erhalten ist, die aus dem 19. Jahrhundert stammt und in der Getreide für die Hof- und Hauswirtschaft gemahlen wurde. Außerdem verarbeitete man hier auch Holzbirnen zu Dalkemehl, das dann zur Herstellung von Kletzennudeln verwendet wurde. Heute wird die Mehlteurer Flodermühle nur mehr gelegentlich zu Schauzwecken oder für den Hausgebrauch in Betrieb genommen.

Die Tiebelquellen - ein energetischer Ort

Die Tiebelquellen stellen einen ganz besonderen Kraftort dar und sie sprechen alle unsere Sinne an. So lädt uns das harmonische Quellrauschen dazu ein, auch ins Innere unserer Seele zu reisen und lenkt unsere Gedanken auf das, was in uns verborgen liegt. Das intensive Wahrnehmen führt dann zu Ruhe und Entspannung. Im Taoismus ordnet man das Element "Wasser" dem weiblichen Yin zu. Es ist klar und nachgiebig, kann Schlechtes wegwaschen und Härte aufgrund seiner Sanftheit überwinden. Dadurch stellt es auch die Quelle der Weisheit dar. Im Chinesischen steht Wasser symbolisch für das Vergängliche. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zeichen für Erleuchtung und Hoffnung und versinnbildlicht die ewige Wiederkehr.

Einkehrtipp:

Die kleine BÄRIN, Turracher Straße 12, 9562 Himmelberg

Regionalität aus Kärnten und Kroatien mit tollem Mittagsbuffet.

 

Forellenhof Pluch, Tiebel 15, 9562 Himmelberg

Hier bekommt ihr fangfrische Forellen aus eigener Zucht.

 

Lesestoff*:

Christina Steinlein: Ohne Wasser geht nichts! Alles über den wichtigsten Stoff der Welt.

 

Masaru Emoto: Die Botschaft des Wassers: Sensationelle Bilder von gefrorenen Wasserkristallen.

 

Sina Lucia Kottmann: Die Kraft der Elemente: Natur erleben, in die Mitte kommen, Heilung finden.

 

Antara Reimann: Erde, Feuer, Luft und Wasser: Leben im Einklang mit den vier Naturelementen.