Pompeji oder von der Kraft des Feuers

Wenn ich an Feuer denke, so fallen mir Begriffe wie "Hitze", "Wärme", aber auch "Zerstörung" ein. Außerdem kennt wahrscheinlich jeder von uns die Sprichwörter "Mit Feuer spielt man nicht!" oder "Du wirst dir daran die Finger verbrennen!". Dabei vergessen wir allerdings sehr oft, dass Feuer nicht nur eine zerstörerische, sondern auch eine heilende Kraft hat. So ist verbrannte Erde häufig besonders fruchtbar und wenn man an die Mythologie denkt, so steigt der Phönix in neuem Glanz und mit neuer Kraft aus der Asche empor. 

Feuer kann zerstören, was uns nicht mehr länger dienlich ist und kann auf diese Weise Platz für Neues schaffen. Feuer steht symbolisch für Mut, Wärme, Leidenschaft und Stärke und vor allem wenn wir uns energielos fühlen, können wir das Element Feuer auf positive Art und Weise für uns nutzen. Ein Ort, an dem das Element Feuer eine wesentliche Rolle spielte, ist die archäologische Stätte Pompeji, die sich schon vor langer Zeit besucht habe.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Siedlung Pompeji wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. auf einem Lavahügel, der vom Vesuv geformt worden war, errichtet. Die Stadt war durchaus sehr wohlhabend, bis sich am 15. Februar 62 v. Chr. eine erste Tragödie ankündigte und ein heftiges Erdbeben die Stadt erschütterte. Danach begannen die Bewohner, die Siedlung langsam, aber sehr entschlossen wiederaufzubauen und die zum Teil zerstörten Tempel noch prunkvoller zu gestalten. Wahrscheinlich war auch der 24. August 79 n.Chr. ein solcher Tag, an dem sich die Pompejaner um die Verschönerung ihrer Stadt kümmerten. Am frühen Nachmittag allerdings barst der Gipfel des Berges plötzlich auseinander und über dem Vulkan bildete sich eine riesige schwarze Wolke. Das Land wurde mit Lavagestein und Asche verwüstet und auch das Herkulanum versank unter einer Schicht aus Wasser, Lava und Schlamm. Über Pompeji lagerten sich tödliche Phosphordämpfe ab und alle, die versuchten, in ihren Häusern Schutz zu finden, erstickten. Jene Menschen, die sich ins Freie retten wollten, wurde hingegen von herumfliegenden Lavabrocken getroffen. Erst nach drei Tagen kam die Sonne wieder zum Vorschein, die Stadt war allerdings von einer rund sieben Meter hohen Schicht aus Asche bedeckt worden.

Die Ausgrabungen

Es dauerte mehr als 17 Jahrhunderte, bis Pompeji schließlich wieder "zum Leben" erwachte, wobei die Stadt durch Zufall wiederentdeckt wurde, als im Sarno-Tal Entwässerungsarbeiten durchgeführt wurden. Bei diesen Arbeiten fand ein Architekt einen unterirdischen Gang sowie eine Reihe von Inschriften, vermutete zunächst allerdings nicht, dass sich darunter eine Stadt verbarg. Im Jahr 1860 erfolgten dann gründlichere Grabungen, bei denen flüssiger Gips in die Räume gespritzt wurde, um so die Spuren der Opfer festhalten zu können. Durch diese Technik kann man auch heute noch erkennen, wie schnell sich die Tragödie vollzog, sei es beispielsweise durch den schmerzverkrümmten Körper eines Hundes oder den Körper eines jungen Mannes, der mit letzter Kraft versuchte, seine Tochter und seine Mutter zu beschützen. Aber Pompeji ist auch noch voll mit verschiedenen Erinnerungen wie Inschriften und Gedenktafeln, einer Liebesbotschaft, die ein Mann seiner Angebeteten schrieb, oder Graffitis, die man an Häuserresten entdecken kann. Dieses unmittelbare Eintauchen in das Leben, in den Alltag der Stadt verleiht Pompeji etwas Magisches, etwas Außergewöhnliches, etwas, das man nie wieder vergisst, wenn man den Ort besucht hat. 

Lesestoff*:

Mary Beard: Pompeji: Das Leben in einer römischen Stadt

 

Edward Bulwer-Lytton: Die letzten Tage von Pompeji

 

Alberto Angela: Pompeji: Die größte Tragödie der Antike

 

Jens-Arne Dickmann: Pompeji: Archäologie und Geschichte

Tourentipps*:

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