Vintgar Schlucht - Naturschönheit in der Nähe von Bled

Es ist bereits ziemlich voll, als wir am Parkplatz der Vintgar Schlucht ankommen. Ein Parkwächter macht uns mit Handzeichen darauf aufmerksam, dass alle Plätze besetzt sind und wir fahren zu einer anderen Haltemöglichkeit und anschließend mit dem Shuttle-Bus zum Eingang der Schlucht. 

In der Vintgar Klamm tummeln sich schon viele Besucher, vor allem Japanern scheint es das beliebte Ausflugsziel angetan zu haben. Die japanischen Damen posieren für Fotos in Sommerkleidern und riesigen Sonnenhüten am Geländer, bevor sie sich dann mit Ballerinas auf den Weg durch die Schlucht machen. 

Trotz der vielen Menschen ist es her aber dennoch atemberaubend schön: Das Wasser des Flusses Radovna, der sich im Laufe von Jahrtausenden durch die imposanten Berge Borst und Hom gegraben hat, schimmert grünblau, während wir über die hölzernen Stege wandern und die Felswände bestaunen, die hoch über uns emporragen. Immer wieder tauchen entlang des 1,6 Kilometer langen Lehrpfades kleine Wasserfälle auf, bis wir schließlich vor dem eindrucksvollen Wasserfall Sum stehen und der Radovna zusehen, die an dieser Stelle rauschend in die Tiefe stürzt. "Die Landschaften wachsen mit den Bergen und die Wasserfälle fallen die Felsen hinunter wie langes Haar. Die Wolken laufen auf den Wiesen mit den Pferden um die Wette und man denkt, man könne den Horizont erreichen, wenn man nur die Hände hoch genug reckte", schreibt Valerie Fritsch in "Die Welt ist meine Innerei". Und genau so fühle ich mich auch hier. 

Wieder einmal wird mir auch bewusst, welche enorme Kraft das Wasser doch hat. Wie spannend es ist, ihm zuzusehen, da es sowohl Ruhe als auch Bewegung in sich vereint. Zudem steht die Tiefe auch für unsere Emotionen, unsere Geheimnisse und für Tiefgründigkeit, sein Fließen zeigt mir immer wieder aufs Neue, das alles im Leben auch Veränderungen unterworfen ist und wie nötig wir das immer wieder haben. "Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. Und doch bezwingt es das Harte und Starke", hat Laotse einmal gesagt. Weich und doch stark sein, daran sollte man festhalten, immer wieder aufs Neue.

Anreise:

Mit dem Auto benötigt ihr von Bled aus ungefähr 15 Minuten bis zum Parkplatz der Schlucht. Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte etwa 60 bis 90 Minuten von Bled bis zur Klamm einplanen. 

Eintritt:

Am Eingang der Schlucht ist ein Eintrittsgeld zu bezahlen, das derzeit fünf Euro für Erwachsene beträgt. 

Öffnungszeiten:

Normalerweise ist die Schlucht von April bis November geöffnet, im Winter kann sie nicht besucht werden. 

Gehzeit:

Hin und retour benötigt man etwa zwei Stunden, der Weg ist nicht besonders steil, festes Schuhwerk ist aber trotzdem empfehlenswert.

Tipp:

Im Sommer ist in der Klammer immer viel los. Wer die Möglichkeit hat, sollte einen Besuch daher besser im Frühling oder im Herbst planen.

Beliebtes Fotomotiv:

Die Eisenbahnbrücke, die im Jahr 1906 entstand und die relativ am Ende der Klamm plötzlich vor einem auftaucht.

Lesestoff*:

Dieter Schulze: DuMont direkt Reiseführer Slowenien: Mit großem Faltplan.

 

Lore Marr-Bieger: Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.

 

Antara Reimann und Peter Eckel: Erde, Feuer, Luft und Wasser: Leben im Einklang mit den vier Naturelementen: Rituale und Wissen rund um die Naturelemente. 

 

 

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