Vielen Menschen ist die Fichte nur als Nutzholz bekannt, sie verfügt aber über starke Heilkräfte und wirkt entzündungshemmend, antiseptisch und durchblutungsfördernd. Darüber hinaus hat sie auch eine krampfmildernde Wirkung und kann Schleim und Husten lösen.
Bereits seit der Antike wurde sie daher als Heilmittel gegen Lungenkrankheiten, Husten oder Bronchitis eingesetzt. Außerdem kann man mit der Fichte Hautkrankheiten, Krampfadern oder Blasenentzündungen mildern. Sehr gesund sind auch die Maitriebe oder Maiwipferl, da sie Gerbstoffe und Vitamine enthalten.
Fichtennadeltee (hilft bei Müdigkeit und Erkältung)
Zutaten pro Tasse:
150 ml Wasser, 1 TL kleingeschnittene Nadeln
Zubereitung:
Die Nadeln werden mit heißem Wasser aufgegossen, anschließend fünf Minuten ziehen lassen. Die Fichtennadeln abseihen und mit Waldhonig verfeinern. Der Tee hilft bei Husten oder Asthma und kann aufgrund seines Vitamin-C-Gehalts auch bei Frühjahrsmüdigkeit getrunken werden.
Fichtennadel-Tinktur (hilft bei Nerven- und Muskelschmerzen)
Zutaten:
1 Flasche mit ca. 500 ml Fassungsvermögen, 250 ml gezupfte Fichtennadeln, 400 ml Alkohol (z.B. Wodka oder Korn)
Zubereitung:
Die Fichtennadeln in die Flasche geben und dann mit Alkohol auffüllen. Anschließend die Flasche luftdicht verschließen und zwei Wochen lang an einem sonnigen Fenster stehen lassen. Danach abseihen. In einer dunklen Flasche kann die Tinktur etwa ein Jahr lang aufbewahrt werden.
Fichtennadel-Grappa
Zutaten:
12 junge Triebspitzen, 1 Liter Grappa
Zubereitung:
12 Triebspitzen von verschiedenen Bäumen abzupfen und in den Schnaps einlegen. Zwei Wochen ziehen lassen und dann abseihen. Der Schnaps ist verdauungsfördernd und wirkt schleimlösend. Wer es lieber etwas süßer mag, kann auch ungefähr sechs Esslöffel Zucker mitziehen lassen.
Fichtennadelhonig
Zutaten:
500g Kristallzucker, 300 ml Wasser, 100g Fichtennadelspitzen
Zubereitung:
Der Honig sollte im Frühjahr zubereitet werden. Dafür die Fichtennadelspitzen zupfen und waschen und anschließend alle Zutaten in einen Topf geben. So lange köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist und eine honigartige Masse entsteht. Je länger man die Masse köcheln lässt, desto dunkler wird der Honig. Der Honig wird dann noch warm in Gläser gefüllt und an einem dunklen Ort aufbewahrt. So ist er für mehrere Monate haltbar. Fichtennadelhonig hilft sehr gut bei Erkältungskrankheiten. Dafür gibt man ihn entweder in eine Tasse Tee oder lässt einen Teelöffel davon im Mund zergehen.
Fichtennadelbad (bei Erkältungen oder Verspannungen)
Zutaten:
500 g feines oder grobes Meersalz, 1 Handvoll Fichtennadeln, einige Tropen ätherisches Fichtenöl (oder ersatzweise auch Zirbenöl)
Zubereitung:
Die Fichtennadeln mit einer Schere kleinschneiden und dann mit dem Salz bzw. dem ätherischen Öl mischen. Anschließend in ein gut verschließbares Schraubglas füllen und einige Tage an einem warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung durchziehen lassen. Dann die Mischung im Mixer zerkleinern und eventuell durch ein Sieb streichen.
Das Fichtenbad hilft bei Erkältungen oder Verspannungen, da die ätherischen Öle der Fichte entzündungshemmend wirken und Schleim lösen.
Fichten-Smoothie
Zutaten:
Einen kleinen Zweig mit Fichtennadeln, 250 ml Wasser, einen Apfel und etwas Honig oder Agavendicksaft
Zubereitung:
Die Fichtennadeln vom Zweig lösen und kleinschneiden, anschließend mit Wasser in einem Mixer zerkleinern. Dann wird die Mischung abgeseiht und erneut mit einem Apfel und Honig oder Agavendicksaft gemixt. Der Fichten-Smoothie schmeckt sehr erfrischend und leicht herb.
Wald-Oxymel
Oxymel oder Sauerhonig ist ein Getränk, das bereits in der Antike bekannt war und zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Für ein Wald-Oxymel braucht ihr zwei bis drei kleine Fichtenzweige, 100 g Apfelessig, 300 g Honig und etwas Salz. Vermischt dann den Apfelessig mit dem Honig und fügt eine Prise Salz dazu. Anschließend die Fichtenzweige möglichst klein schneiden, in ein verschließbares Glas füllen und mit dem Essig-Honig-Gemisch übergießen. Dann das Glas verschließen und den Sauerhonig an einem hellen, aber nicht voll sonnigen Platz zwei Wochen lang ziehen lassen. Abseihen und in Flaschen füllen. Wenn ihr das Oxymel kühl und dunkel aufbewahrt, ist es bis zu einem Jahr haltbar. Um sein Immunsystem zu stärken, werden drei Wochen lang täglich zwei bis drei Esslöffel des Oxymels mit Wasser vermischt und getrunken.
Massageöl aus Fichtennadeln (hilft bei Verspannungen, Müdigkeit, Erkältungen)
Sehr einfach herzustellen und vielseitig einsetzbar ist ein Massageöl auf Fichtennadeln, das euch bei Verspannungen, Muskelkater, Erschöpfung, Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Erkältungen unterstützen kann.
Dafür braucht ihr:
eine Handvoll Fichtennadeln
150 ml Olivenöl oder Sonnenblumenöl
Mörser
ein hitzebeständiges Glas
Sieb und Mullbinde
Flasche zum Abfüllen
Die Nadeln werden entweder gemörsert oder grob geschnitten, dann gemeinsam mit dem Öl in ein Glas gegeben und im Wasserbad erwärmt. Anschließend lässt man das Öl mehrere Stunden lang im Wasserbad ziehen und rührt es immer wieder um. Das Öl nimmt eine wunderbar grüne Farbe an und kann dann abgeseiht werden.
Lesestoff*:
Andrea Huber: Die Heilkraft der Bäume: Rezepte & Rituale für Geist und Körper. 35 Bäume im Porträt mit unterschiedlichsten Rezepten, Baum-Ritualen und Meditationen.
Victoria Lorenz: Tasty Trees: Leckeres aus Bäumen. 14 essbare Arten mit 50 kreativen Rezepten.
Fotos: Pixabay: Capri23auto/catnamejoe/AliceKeyStudio/congerdesign/Daria-Yakovleva
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