Die Hauptstadt der Region Friaul Julisch Venetien zeichnet sich nicht nur durch seine einzigartige Lage am Meer aus, sondern hat auch in architektonischer Hinsicht äußerst viel zu bieten, wobei jedes Viertel - sei es der Borgo Teresiano, der Borgo Giuseppino oder der Stadthügel San Giusto seinen ganz eigenen Charme ausstrahlt.
Sehenswürdigkeiten im Überblick
Piazza dell´Unità d´Italia
Die Piazza dell´Unità d´Italia ist quasi der Mittelpunkt Triests, der vor allem aufgrund seiner barocken Palazzi beeindruckt und mit einer Größe von 16.000 Quadratmetern zu den größten europäischen Plätzen zählt, die auch zum Meer hin geöffnet sind. Dominiert wird der Platz vom Rathaus, dem Palazzo Modello, dem Regierungspalast sowie dem Palazzo del Lloyd Triestino.
L´antico ghetto ebraico
Hinter dem Rathaus liegt das ehemalige jüdische Ghetto, das heute ein lebhaftes Viertel mit zahlreichen Altwaren- und Trödelgeschäften, Restaurants, Bars und Osterien ist. Das Ghetto entstand im Jahr 1696 und war von einer hohen Mauer umgeben. Die drei Zugänge waren bewacht und von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang war es den Bewohnern nicht erlaubt, das Ghetto zu verlassen. Das änderte sich erst 1784, als Josef II das Viertel öffnen ließ.
Corso Italia
Der Corso Italia beginnt bei der Piazza della Borsa und gilt als eine der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt.
Canal Grande
Nicht so imposant wie der Canal Grande in Venedig, aber dennoch sehr hübsch ist der Kanal in Triest, der eine Länge von 400 Metern aufweist. Hier findet ihr zahlreiche Restaurants und Bars, wo ihr an lauen Abenden einen Aperol Spritz genießen könnt.
Ponte Rosso und Ponte Verde
Der Canal Grande wird von zwei Dreh- bzw. Hebebrücken überspannt: der Ponte Verde bzw. der Ponto Rosso. Hier steht auch die Statue von James Joyce, der im Borgo Teresiano lebte.
Viale XX Settembre
Eine 600 Meter lange Allee mit zahlreichen Geschäften, Bars und Cafés, die vor allem im Sommern bei Besuchern und Einheimischen sehr beliebt ist.
Tempio israelitico
Die Synagoge wurde zwischen 1908 und 1912 errichtet und zählt zu den größten jüdischen Bethäusern in Europa. 1938 wurde sie entweiht und diente den Nationalsozialisten als Lager für ihr Raubgut.
Molo Audace
Der Molo Audace ist ein langer Kai, der in der Nähe der Piazza dell´Unità ins Meer führt. Der Kai wurde im Jahr 1754 erbaut und war ursprünglich nur über eine Holzbrücke erreichbar, dann wurde er verlängert und verbreitert sowie mit dem Festland verbunden.
Stadt der Dichter
Es gibt viele berühmte Schriftsteller, die aus Triest stammen, die Stadt zu ihrer Heimat machten bzw. sich von ihr inspirieren ließen. Dazu gehören beispielsweise Italo Svevo, Umberto Soba oder James Joyce. Nicht zu vergessen natürlich Rainer Maria Rilke, Susanna Tamaro oder der deutsche Krimiautor Veit Heinichen. Zahlreiche Plaketten an unterschiedlichen Häusern erinnern an die großen Dichter und weisen die Besucher darauf hin, wo sie gearbeitet oder Kaffee getrunken haben. In ausgewählten Buchhandlungen erhält man darüber hinaus auch Stadtpläne mit speziellen Spaziergängen und kann sich so auf die Spuren der Schriftsteller begeben. In der Stadtbibliothek gibt es zudem ein kleines Museum, das Italo Svevo gewidmet ist und in dem man unter anderem Briefe und Handschriften findet. Wer möchte, kann auch das Joyce-Museum in der Via Madonna del Mare besuchen, das sich mit dem irischen Dichter auseinandersetzt.
Triest und die Bora
Triest wird sehr häufig auch als "Stadt der Winde" bezeichnet. Vor allem im Winter fällt die Bora, ein kalter und heftiger Wind aus Nordosten, über die Stadt herein. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometer sind dann keine Seltenheit. Detaillierte Informationen zur Bora gibt es auch in einem eigenen Museum, dem Museo della Bora in der Via Belpoggio 9. Der Eintritt ist kostenlos, ein Besuch sollte aber vorab vereinbart werden.
Stadttouren
In der Touristeninformation Turismo FVG werden das ganze Jahr über Audioguides in verschiedenen Sprachen angeboten. Diese können am Infopoint auf der Piazza dell´Unità für fünf Euro pro Person ausgeborgt werden. In der Sommersaison starten außerdem täglich Stadtführungen bei der Touristeninformation. Darüber hinaus werden auch HopTouren mit dem Bus angeboten, diese starten beim Molo Audace und dauern 2 Stunden und 45 Minuten.
Triest genießen
Triest wird oft auch als europäische Hauptstadt des Kaffees bezeichnet. Am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in der Stadt die ersten Röstereien, heute sind vor allem Excelsior oder Illy sehr bekannt. Ein Espresso wird in Triest als nero bezeichnet, ein kleiner Cappuccino wird capo genannt. Wer einen capo in bi bestellt, erhält einen Cappuccino im Glas. Sehr beliebt sind hier auch sogenannte Buffets, kleine Lokale, die vorwiegend bodenständige Gerichte anbieten, darunter beispielsweise gekochter Schinken, Panini, gemischtes gekochtes Schweinefleisch mit Sauerkraut und Meerettich oder Kochwurst. Ein sehr bekanntes Buffet ist beispielsweise Da Pepi in der Via Cassa die Risparmio. Im Karst besteht auch die Möglichkeit, in urigen Osmize oder Buschenschenken einzukehren, die jedes Jahr für eine bestimmte Zeit öffnen. Ein Verzeichnis aller Osmize kann hier abgerufen werden.
An- und Rückreise
Der Flughafen von Triest ist etwa 35 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, von dort aus kann man mit der Buslinie 51 in die Stadt fahren. Sehr gut ist Triest auch mit dem Zug erreichbar, dieser fährt über Villach und Udine, von dort aus gelangt man mit dem Regionalzug weiter nach Triest. Wer mit dem Auto anreist, sollte darauf achten, dass es im Zentrum fast nur gebührenpflichtige Zonen gibt. Sehr zentral gelegen ist der Parcheggio Molo IV, hier bezahlt ihr 10 Euro für einen Tag. Flixbus bietet ebenfalls günstige Verbindungen nach Triest an. So bezahlt man beispielsweise von Villach aus etwa 15 Euro für eine einfache Fahrt.
Unterkunft
Die Besucher von Triest können aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften in allen Preiskategorien wählen. Ich habe für mein Wochenende eine Wohnung über die Buchungsplattform Wimdu reserviert und war extrem begeistert. Luciana und Andrea, denen die Wohnung gehört, waren sehr aufmerksame Gastgeber und haben sogar den Kühlschrank für ein ausgiebiges Frühstück gefüllt. Zudem war ihr Appartement sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet, sodass ich meinen Aufenthalt äußerst genossen habe und die Wohnung auf jeden Fall weiterempfehlen kann.
Leseempfehlungen*:
Birgit Kofler und Roland Bettschart: Reise Know-How CityTrip Triest: Reiseführer mit Stadtplan. Abwechslungsreiche Stadtspaziergänge, Lokaltipps und Empfehlungen für Ausflüge in die Umgebung.
Anette Krus-Bonazza: DuMont Direkt Triest: Mit großem Cityplan. In insgesamt 15 Kapiteln stellt die Autorin die pittoreske Stadt vor.
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* Dieser Artikel entstand in Kooperation mit der Buchungsplattform Wimdu. Vielen Dank für die Zusammenarbeit!